E-Mail, Snail-Mail, virtuell: Mediale Firmvorbereitung „Gestärkt. Leben“ ist gestartet

Corona machts möglich – oder sagen wir nötig: Eine Gruppe junger Erwachsener bereitet sich virtuell, sehr persönlich und trotzdem als Teil einer virtuellen Gemeinschaft auf den Empfang des Firmsakraments vor. In der Vorbereitung des neuen Angebots unter der Überschrift „Gestärkt. Leben“ haben wir lange überlegt, wie das gehen kann. Die ersten Einheiten zeigen bislang, dass auch medial ein intensiver Austausch möglich ist.

Den Start bildete ein Snail-Mail-Päckchen: Jeder Teilnehmende erhielt auf dem Postweg ein 20-seitiges Heft, das mit Bildern und Fragen zum Nachdenken anregt. Wie ein Tourist ist der Lesende eingeladen, sein Leben zu erkunden und innezuhalten. Sechs Kapitel stehen zur Wahl: Herz, Glaube, Gesellschaft/Natur/Welt, Beziehungen, Lebenserfahrungen, Firmung. Wo zuerst der Fokus hingeht, entscheidet jeder für sich. Überhaupt ist das Heft zugleich eine Art Tagebuch. Gedanken, die hineingeschrieben werden, bleiben dort. Im Päckchen gab es außerdem einen Müsliriegel – immerhin geht es um Stärkung – und eine Bildkarte der Künstlerin Eva Jung.

Ein erstes Treffen in Gemeinschaft fand Mitte Mai virtuell statt. Per Videokamera und Mikro konnte sicher jeder aus seinem Zuhause zuschalten. Neben einem ersten Kennenlernen gab es einen Input zu den sieben Sakramenten, dem Firmsakrament und den damit verbundenen Zeichenhandlungen sowie erste Infos zum Ablauf der Firmfeier.

Immer im Abstand von einigen Tagen gibt es seither verschiedene Impulse zum Nachdenken für sich und zum Teilen mit der Gruppe.

Den Auftakt bildete eine Videobotschaft von Weihbischof Dr. Hegge mit einem kleinen Film, in dem er die Männer und Frauen auf ihrem Vorbereitungsweg begrüßte und ihnen Gottes Segen dafür wünschte.

Drei Tage später teilten wir einen Link zum Youtube-Video des Poetry Slamer Marco Michalzik, der mit seinen Gedanken zu „Wunschlos glücklich?“ zum Nachdenken anregt. Damit verbunden war die Frage an jeden einzelnen: Was berührt dich und spricht dich an? Aus den wirklich intensiven und langen Antworten der Teilnehmenden ist ein Gebet entstanden, das wir als Rückmeldung in die Gruppe zurückgegeben haben.

Der nächste Impuls kam wieder analog: Ein kleiner gehefteter Block von sieben Seiten als Information und Anregungen zum Nachdenken widmete sich dem Thema Salbung, Heiliger Geist und den Gaben des Heiligen Geistes. Als kleines Give-away befand sich eine Handcreme im Päckchen. Außerdem lag dem Päckchen ein Kuvert für Pfingstsonntag bei, in dem sich eine Bibelstelle zu den Geistesgaben befand (1 Kor 12). Die Teilnehmenden wurden eingeladen, darüber nachzudenken, was eigentlich ihre Begabung ist, und dazu ein oder mehrere Fotos zu schicken.

Im nächsten Chat hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Gedanken zu teilen. Es wurde deutlich, wie schwierig es manchmal ist, die eigenen Gaben zu benennen und wie viel leichter es ist, das zu sagen, was man nicht gut kann.
Anschließend luden wir die Gruppe zu einer Traumreise ein, um die eigene Lebens- und Glaubensbiografie vertieft in den Blick zu nehmen.

Eine weitere Videobotschaft von Weihbischof Dr. Hegge kurz nach Pfingsten bildete den nächsten Impuls zum Thema: Was gibt mir Kraft? Auch hier luden wir die Teilnehmenden ein, einander davon zu berichten, was ihnen in ihrem Leben Kraft und Halt gibt.

Da die Corona-Beschränkungen langsam gelockert wurden, haben wir in Absprache mit den Teilnehmenden kurzfristig eine Andacht angeboten, ganz analog und präsent. In dieser kleinen Feier haben wir zu Beginn die Gedanken der Teilnehmenden zu ihrer Kraftquelle aufgegriffen. Der Fokus der Feier lag im Weiteren auf dem Thema Aufbruch. Dazu haben wir den Text „Ob du dich traust?“ von Christel Straub vorgelesen und bei ruhiger Musik und ein paar „warmen Worten“ wirken lassen. Wer wollte, konnte für sich einen Wunsch, einen Gedanken notieren und mitnehmen. Anschließend waren die Teilnehmenden eingeladen, eine Kerze zu entzünden und laut oder in Gedanken eine Fürbitte auszusprechen. Den Abschluss bildeten ein Vaterunser und ein Segen.

Den nächsten Impuls bildete ein kleines Video mit „Meeresrauschen“, als Anregung für ein kurzes Innehalten und mit einem Segen für den Abend. Außerdem schickten wir den Teilnehmenden das Glaubensbekenntnis im Frage-Antwort-Dialog, wie es in der Firmfeier gesprochen wird. Begleitend dazu gab es einige Arbeitsschritte, um sich den Text in Ruhe und bewusst anzueignen.

Inzwischen steht die Firmfeier kurz bevor (21. Juni 2020). Die Planung des Vorbereitungswegs war und ist sehr prozesshaft orientiert, Christoph Aperdannier vom Referat Junge Erwachsene und ich tauschen uns engmaschig über die nächsten Schritte aus. Ein letzter Chat steht noch aus, in dem der Fokus zunächst auf dem Glaubensbekenntnis liegen wird, anschließend noch letzte organisatorische Fragen für die Firmfeier geklärt werden. Für Herbst 2020 planen wir ein Nachtreffen mit der Gruppe, auch weil die Teilnehmenden den Wunsch geäußert haben, sich nach der Vorbereitungszeit auch persönlich einmal zu treffen.

Wer ebenfalls Erfahrungen mit digitalen Modulen in der Firmvorbereitung gemacht hat oder noch mitten in den Überlegungen steckt, wie das gehen kann, melde sich gern: .

Kontakt

Referat Katechese
Stefanie Uphues
Fon 0251 495-456
 katechese@bistum-muenster.de

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